LFS Güssing ist wichtiger Partner für die Biolandwirtschaft

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Direktor Gerhard Müllner und Agrarreferentin Astrid Eisenkopf präsentierten das erfolgreiche Konzept der LFS Güssing. Direktor Gerhard Müllner und Agrarreferentin Astrid Eisenkopf präsentierten das erfolgreiche Konzept der LFS Güssing.

Die Coronapandemie hat insbesondere berufsbildende Schulen mit hohem Praxisanteil vor enorme Herausforderungen gestellt. Die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Güssing konnte dank eines umfassenden Sicherheitskonzeptes den Schulbetrieb weitgehend uneingeschränkt aufrechterhalten und hat bis dato keinen einzigen positiven Covid-Fall zu verzeichnen. Bei einem Pressegespräch informierten Agrarreferentin und LH-Stellvertreterin Astrid Eisen­kopf und LFS-Direktor Gerhard Müllner über dieses Konzept sowie über aktuelle Themen an der Schule. Derzeit besuchen 80 SchülerInnen die LFS, die sich ganz dem Biogedanken verschrieben und sich in den letzten Jahren zu einer über die Landesgrenzen hinaus anerkannten Ausbildungsstätte im Bereich der Land-, Pferde- und Ökowirtschaft entwickelt hat. Auch Unternehmerkompetenzen und Mut zur Innovation werden den SchülerInnen vermittelt, die über­wie­gend aus dem Burgenland, aber auch aus Wien, Niederösterreich, der Steiermark, Oberösterreich, Ungarn und Deut­sch­­land kommen. Gemäß dem Sicher­heits­­konzept der Schule wurde der Unterricht im Vorjahr im Schichtbetrieb abgehalten. Das Konzept ging auf, Direktor Gerhard Müller bedauerte aber, dass die Feierlichkeiten zum 70-jährigen Bestandsjubiläum im Jahr 2020 abgesagt werden mussten.

Seit 2015 steht der nach EU-Bio-Richtlinien erbaute und biozertifizierte Wirtschaftsbetrieb für Ausbildungszwecke zur Verfügung. 1990 wurde von Zwei- auf Dreijährigkeit, danach auf Vierjähr­ig­keit umgestellt. Dazu wurde die Fach­richtung Pferdewirtschaft ein­ge­führt. Im Hinblick auf das Tierwohl und Nachhaltigkeit wurden die Stallungen in Holz­bauweise neu errichtet. Es werden Versuche im Bereich Mais, Weizen und Bio­bohne gemacht, 40 Hektar Natur­schutzwiesen werden bewirt­schaf­tet. „Die Schüler sollen erfahren, wie das Gesamte entsteht, am ­Acker, im Stall, bis hin zur Ver­arbeitung”, erklärt Müllner. Nach Erhalt des Facharbeiterbriefes wei­sen die SchülerInnen eine ab­geschlossene praktische fachliche Ausbildung auf, die ihnen einen Berufseinstieg, eine individelle Anrechnung auf die Lehr­zeit in gewerblichen Berufen, die Fortsetzung der Schullaufbahn in höheren Schulen, aber auch ein Bachelorstudium an der FH ermöglicht. Für Eisenkopf ist die LFS Güssing ein wichtiger Partner zur For­cie­rung der Bio-Landwirt­schaft: „Soll die Biowende gelingen, müssen wir auf allen Ebenen ansetzen. Bildung und Ausbildung im Bereich Bio­landwirtschaft sind ein Grundstein und eine wichtige Etappe auf dem Weg des Burgenlandes zum Bio­land Nummer eins”, ist Eisen­kopf überzeugt.

Neben einer fun­dierten Ausbildung braucht es jedoch auch Förderungen. Das Land Burgenland unterstützt des­halb Junglandwirte und Junglandwirtinnen mit Existenzgründungsbeihilfen. Die Förderung erfolgt in Form einer einmaligen Pauschal­zahlung, de­ren Höhe sich nach unterschied­lichen Faktoren richtet. Der Antrag ist innerhalb eines Jahres nach der ersten Niederlassung bei der Landwirtschaftskammer einzu­reichen. Bisher wurden knapp 2,7 Mio. Euro für 292 Anträge ausbezahlt.

Das Tierwohl steht an oberster Stelle: LH-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf ist von den Prinzipien der Fachschule vollends überzeugt.
Einen eigenen Fachbereich gibt es auch für die Pferdewirtschaft.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"