Die Bad Gleichenberg Bahn zukunftsfit gestalten!

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Wenn die Gleichenberger Bahn mit der Verbindung Feldbach und Bad Gleichenberg entsprechend angenommen wird, gibt es eine Zukunft. Wenn die Gleichenberger Bahn mit der Verbindung Feldbach und Bad Gleichenberg entsprechend angenommen wird, gibt es eine Zukunft.

von Phillip Hassler und Laurenz Künzel

Wir haben uns über zwei Jahre mit verschiedenen Themen rund um die Gleichenbergerbahn befasst. Dabei begann die Arbeit mit dem Aufbereiten der historischen Entwicklung bis hin zum heutigen öffentlichen Verkehr und Fahrplan-Angebot in der gesamten Region. Teil der Arbeit ist auch, in verschiedenen Modulen einzelne Teilbereiche (z.B. Fahrradtransport, Güterverkehr, Sonderfahrten und Direktzüge) detaillierter aufzube­reiten. Darüber hinaus haben wir fast jedes Wochenende in 2020 und 2021 eine Ausflugsmöglichkeit mit der Bahn erkundet und diese in unsere Arbeit mit aufgenommen bzw. auch gleich auf SocialMedia (als Gleichenbergerbahn) entsprechend beworben. (Nebenbei haben wir uns auch ein echtes Bild von der teilweise großartigen Auslastung ge­macht)

Langfristige realistische Ideen haben wir ebenso betrachtet, jedoch muss dafür erst die Bahn bis dorthin gesichert sein, daher liegt der Fokus bei unserem Konzept derzeit auf sehr kostengünstige, kurz- und mittelfristige Ziele. Bekräftigt von den dankenswerterweise sehr positiven Gesprächen mit einigen politschen Verantwortlichen in der Region, haben wir uns folgende erste Schritte überlegt und erarbeitet. Diese basieren darauf, dass der Fahrplan im Moment unverändert bleibt und auch der Verbundtarif bzw. andere Karten wie die Steiermarkcard weiterhin gültig ist. Denn die Bahn alleine als Attraktion ist zu wenig, sie ist auch als Transportmittel in der Region für Einheimsche, Touristen und ggf. auch Wochenpendler zu sehen:

Zuerst werden die Ausflugs­mög­lichkeiten entlang der Bahn für jede Station bzw. Gemeinde erarbeitet. Hier gibt es so viele tolle Sachen zu erleben! Zum Beispiel den Tabor und die Einkaufmöglichkeiten in Feldbach, den Kaskögerlweg und historischen Markt Gnas, Schloss Poppendorf, den Bankerlweg Lu­dersdorf, die Vulkanlandwanderwege in Trautmannsdorf und Bad Gleichenberg sowie Radtouren ins Murtal und eine große Anzahl an kulinarischen Betrieben.

Diese sind beginnend in eigenen Flyern, bis hin zum Onlineauftritt zu bewerben – nach dem Motto „One Face to the Customer”. Es geht um die Kombination Bahn und Region! Aber auch bei den Ausflugszielen und Betrieben wäre es wichtig, dass Fahrplan und Folder für die Bahn sowie die zeitliche Entfernung zur Bahnstation angegeben wird; sprich die Zugangswege von und zu den Stationen müssen ebenfalls besser beschildert (vermarktet) werden, so wird die Bahn regional in der Bevölkerung und bei den Touristen in der Region besser bekannt.

Schritt zwei ist die überregionale Bewerbung „Mache deinen Tages­ausflug, deine Anreise in unsere Region nachhaltig per Gleichenberger Bahn!“ Hier sind zum Teil die Online­auftritte der Touristikbetriebe und Region Vulkanland wichtig, die eine Mitbewerbung für die Anreisemöglichkeit per Glei­chenberger Bahn bei allen Anreisemöglichkeiten ergänzen. Oft fehlen wirklich nur eine Überschrift, ein paar Bilder und ein Link zum Fahrplan auf der Homepage! Darüber hinaus wären hier mit der Steiermarkbahn, ÖBB Personenverkehr sowie Verkehrsverbund Steiermark überregionale Kozepte für die Bewerbung zu erarbeiten. Dass Vereinsausflüge ebenfalls perfekt mit der Bahn in den Planzügen gemacht werden können, rundet das Angebot ab.

Abschließend ist die Möglich­keit für die Buchung von (Foto)-Sonderfahrten besser zu bewerben und auch Themenzüge (Sternderlzug, Mondscheinfahrt, Kulinarik-Express) in Zu­sammenarbeit mit Betrieben und Vereinen sinnvoll. Hier ist die Steiermarkbahn mit der Be­triebs­leitung Feldbach und dem dortigen KnowHow ein wich­ti­ger Akteur. Ein mittelfristiges Projekt wäre natürlich die „Reno­vie­rung“ des Bahnhofs Gnas (als Lehrlings­projekt mit Vereinen oder Betrieben aus der Region), dass der Busfahrplan der Linie 416 besser angepasst wird, sodass nicht teilweise Bus und Bahn zeitgleich fahren. Dass die Bahn am Nachmittag im Zwei-Stunden-Takt und na­tür­lich das ganze Jahr am Wo­chenende als Ergänzung zum öffentlichen Personennah­ver­kehr in der Region verkehrt. Aber dazu braucht es dann wei­tere Akteure außerhalb der Region und ggf. eine Anpassung des regionalen Mobilitätsmasterplans.

Das gesamte Konzept stellen wir gerne als Arbeitsunterlage für die Neuausrichtung der Bad Gleichenberg Bahn zur Verfügung.

 

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"