Reis in der Steiermark? Ja, bei Familie Adele und Franz Fuchs in Klöch!

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Adele und Franz Fuchs aus Pölten (Gemeinde Klöch) starteten bereits 2011 mit den ersten Anbauversuchen. Mittlerweile wird der Steirer Reis zusammen mit weiteren acht Partnerbetrieben in der Umgebung angebaut. Für den heurigen Anbau sind 30 Hektar geplant. Adele und Franz Fuchs aus Pölten (Gemeinde Klöch) starteten bereits 2011 mit den ersten Anbauversuchen. Mittlerweile wird der Steirer Reis zusammen mit weiteren acht Partnerbetrieben in der Umgebung angebaut. Für den heurigen Anbau sind 30 Hektar geplant.

Interview: Dorian Krois

SOJ: Wie kamen Sie ursprünglich auf die Idee, Reis in der Südoststeiermark anzubauen?

Adele Fuchs: Im Sommer 2010, auf der Terrasse beim Gasthof Palz in Klöch! Zu Mittag bestellten wir Steirisches Backhendl mit Reis (wir sind ja alle Reisliebhaber). Während des Essens stellten wir uns die Frage: „Wieso gibt es keinen steirischen Reis?“ Danach begannen die Recherchen und abendliche intensive Gespräche. Wir suchten und fanden die Herausforderung im Reisanbau. Mit ca. einem halben Hektar Trockenreis haben wir dann ein Jahr darauf mit der Testphase begonnen. Somit gab es 2011 das erste Reisfeld in der Steiermark!

SOJ: Gibt es Unterschiede beim Anbau in unserer Region im Vergleich zum Reisanbau in Asien?

Adele Fuchs: Unser Anbauverfahren erfolgt im „Trockenanbauverfahren“, so wie wir es vom Getreideanbau in unser Region kennen. Die Reispflanze selbst ist eine kleine Diva, die keinen Stress verträgt. Angebaut wird im April, die Blüte ist im August und die Ernte im September/Oktober. Vor der Blüte hat die Reispflanze den größten Wasserbedarf. Außerdem ist die Wurzel eher flach. In den Sommermonaten ist es daher sehr wichtig, dass der Reispflanze ausreichend Wasser zur Verfügung steht (Regen oder Bewässerung mittels Großflächenregner). Seit wir uns mit dem Reisanbau beschäftigen, hatten wir bis jetzt 2 Jahre ausreichend Niederschlag zum richtigen Zeitpunkt. Die anderen Jahre musste immer wieder mal eine Nachtschicht eingelegt werden.

SOJ: Bietet Klöch besondere Bedingungen oder könnte man Reis theoretisch überall anbauen?

Adele Fuchs: In der Südoststeiermark haben wir den idealen Mix aus Sonnenschein – Wärme und Niederschlag. Da die Südoststeiermark eine der sonnenreichsten und wärmsten Regionen Österreichs ist, ist der Reisanbau überhaupt möglich. Unsere Reissorten gehören zu den frühreifsten Sorten Europas.

SOJ: Welche Sorten gibt es bereits?

Adele Fuchs: Wir produzieren einen Mittelkornreis, der als geschälter Naturreis und poliert als weißer Reis im Handel erhältlich ist. Wir machen laufend Sortenversuche, um auch einen Langkornreis in gewünschter Qualität anbieten zu können. Weiters haben wir einen Milchreis im Sortiment. Ergänzend dazu bieten wir Reismehl, Reisgrieß, Reisnudeln in verschiedenen Sorten.

SOJ: Gibt es geschmackliche Unterschiede zum Reis aus dem Supermarkt?

Adele Fuchs: Über Geschmack lässt sich streiten – ist ein Sprichwort. Ich kann nur das wiedergeben, was uns unsere Kunden immer wieder bestätigt haben: „Endlich mal ein Reis, der nach was schmeckt!“ Weiters hörten wir immer wieder: „Meine Familie isst nur mehr euren Reis!“ In den ersten Verkaufsjahren, wo wir schon nach ein paar Wochen/Monaten ausverkauft waren, bestellten die Kunden kartonweise den Reis vor, um das ganze Jahr versorgt zu sein. Mittlerweile gibt es den Reis das ganze Jahr über.

SOJ: Wo gibt es den „SteirerReis“ zu kaufen?

Adele Fuchs: In zahlreichen Genussläden und Spezialitätenläden, im Lebensmittelhandel und auch in unserem Online-Shop www.fuchs-kuerbishof.at/shop Viele weitere Infos zu unseren Produkten gibt es auch unter www.steirischerreis.at

SOJ: Selber kochen ist nicht nur aufgrund der aktuellen Situation im Trend. Was sind Ihre liebsten Gerichte mit dem eigenen Reis?

Adele Fuchs: Mein Lieblingsgericht ist das „SteirerREIS Risotto“ mit Maishendlbrüstchen und Kürbischutney. Der süß-saure Geschmack vom Kürbischutney passt zum Risotto hervorragend dazu – Maishendlbrüstchen bevorzuge ich aus heimischer Herkunft. Es ist ein schnelles Gericht und liegt nicht schwer im Magen. Die Reisprodukte bevorzuge ich in der Küche aus mehreren Gründen: Weil ich weiß, wo das Produkt herkommt und weil es meinem Körper gut tut – ich finde, sie belasten den Körper und die Verdauungsorgane nicht so wie glutenhaltige Produkte. Ein Unterschied ist auch noch zu erwähnen. Für ein Risottogericht (für 4 Erwachsene Personen) mit unserem Reis benötige ich 500g Reis – vorher hab ich für die gleiche Personenanzahl mehr Reis benötigt, damit alle satt wurden. Mit Vollkornreis mache ich sehr gerne Reisfleisch. Der Vorteil ist, man isst weniger, weil er sättigender ist.

Der Steirer Reis wird im Trockenanbauverfahren, ähnlich wie Getreide, angebaut und nicht wie zum Beispiel in Asien dauerhaft bewässert.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"