Wirtschaftsbund Südoststeiermark im Einsatz für Klein- und Mittelbetriebe

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WB-Führungsspitze Komm. Rat Günther Stangl und Mag. Josef Sommer. Der Einsatz für die Unternehmer ist für sie Ehrensache. WB-Führungsspitze Komm. Rat Günther Stangl und Mag. Josef Sommer. Der Einsatz für die Unternehmer ist für sie Ehrensache.

Wirtschaftsbund Bezirksgruppenobmann KoR Günther Stangl und sein Stellvertreter Mag. Josef Sommer im Gespräch mit Süd-Ost Journal Chefredakteur Hannes Krois.

SOJ: Sehr geehrter Herr Bezirksgruppenobmann Stangl. Die Wirtschaft wählt von 3.-5. März ihre Interessenvertretung und in der Südoststeiermark gibt es über 6000 Unternehmen. Wie sieht ihrer Meinung nach eine starke südost­steirische Wirtschaft aus?

Günther Stangl: Eine starke südoststeirische Wirtschaft kann nur bestehen, wenn es stabile Klein- und Mittelbetriebe gibt, die auf ihre Kunden, Mitarbeiter und die Region achten. Aber auch die Region muss auf unsere Wirtschaft schauen. Das ist ein Kreislauf, der nur funktioniert, wenn wir alle an einem Strang ziehen. So können regionale Arbeitsplätze geschaffen werden und unsere Lebensqualität, auf die wir in der Südoststeiermark besonders stolz sind, erhalten bleiben! Der Trend geht schon in die richtige Richtung. Regionale Unternehmen werden immer öfter beauftragt und regionale Produkte gekauft.

SOJ: Sehr geehrter Herr Mag. Sommer. In den letzten Jahren ist die Zahl der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) stark gestiegen. Was tut der Wirtschaftsbund für die „kleinen“ Unternehmen?

Josef Sommer: EPU sind besonders gefährdet, wenn ihre eigene Arbeitskraft ausfällt. Ein unfall- oder krankheitsbedingter Ausfall kann für selbstständig Erwerbstätige rasch eine Existenzbedrohung werden. Wir haben erreicht, dass jene Unternehmer, bei denen die Aufrechterhaltung des Betriebes von ihrer persönlichen Arbeitsleistung abhängt, einen Anspruch auf Unterstützungsleis­tung bei lang andauernder Krankheit haben.
Günther Stangl: Wir bieten in den Ortsgruppen auch regelmäßige Netzwerkveranstaltungen an, bei denen schon eine Vielzahl an Kooperationen zustande gekommen sind. Effiziente Kooperationen tragen viel zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bei. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass mehr als die Hälfte der EPU plant, künftig auch Mitarbeiter einzustellen, sieht man auch die Bedeutung für den Arbeitsmarkt.

SOJ: Wenn wir schon beim Thema Arbeitsmarkt sind.
Stichwort Fachkräftemangel: In meinen Gesprächen mit unterschiedlichsten Unternehmern höre ich immer wieder heraus wie hart es ist, Arbeitskräfte zu finden. Was wird ihrer Meinung nach
dagegen unternommen?

Günther Stangl: Eine gute Facharbeiterausbildung beginnt in einem guten Lehrbetrieb. 2019 hatten wir in der Südoststeiermark mit 22% österreichweit den größten Zuwachs an Lehrlingen zu verzeichnen und das nicht ohne Grund. Wir haben eine sehr gute Qualität in unseren Ausbildungsbetrieben und diese werden bei ihrer Lehrlingssuche auch sehr gut von ihrer Wirtschaftskammer Regionalstelle unterstützt, wie etwa durch die Bildungs- und Berufsorientierungsmesse.
Josef Sommer: Wir sind uns sicher die Betriebe profitieren davon, wenn sie ihre Mitarbeiter gut aus- und weiterbilden. Auch das Image von Handwerk und Lehre hat sich in den letzten 10 Jahren gewandelt.
Bei unserer letzten Stars of Styria Veranstaltung haben rund 400 Besucher mit lautem Applaus die hervorragenden Leistungen unserer ausgezeichneten Lehrlinge, deren Lehrbetrieb sowie der Meisterprüfungs- und Befähigungsprüfungsabsolventen wertgeschätzt. Man merkt, dass deren Leistung in unserer Region hohen Stellenwert hat.

SOJ: In welchen Infrastruktur­bereichen sehen Sie noch Aufholbedarf?

Günther Stangl: Nach 40 Jahren muss die neue B68 endlich gebaut werden und wir verstehen nicht, warum diese Umweltverträglichkeitsprüfung so lange dauert! Beim Breitbandausbau sollte endlich bewusst werden, dass sich gerade in den ländlichen Regionen Firmen ansiedeln, die von einer schnellen Datenverbindung abhängig sind. Das sind meist Firmen, die sich nicht zwingend in Ballungszentren ansiedeln müssen, jedoch in ihrer täglichen Arbeit große Datenmengen verschicken müssen. Daher fordern wir für jeden Betriebsstandort in der Südoststeiermark den Anschluss an das Breitbandnetz.
Josef Sommer: Der Fortbestand der Bahnstrecke zwischen Spielfeld und Radkersburg muss auf lange Zeit gesichert werden. Derzeit müssen durchgebundene Züge Bad Radkersburg – Graz in Spielfeld die Fahrtrichtung ändern, was natürlich die Fahrzeit unnötig verlängert. Diese Strecke muss den Anforderungen der Bahnfahrer gerechter werden und es gilt eine Fahrzeitverkürzung in Richtung Landeshauptstadt zu erreichen.

SOJ: Erkennt die Wirtschaft die Themen und spricht sie diese an?

Günther Stangl: Glauben Sie mir, alle unsere Betriebe sprechen ihre Forderungen ganz offen an. Egal ob wir auf Betriebsbesuch kommen oder sie mit Bürgermeistern, Abgeordneten oder Landesräten sprechen, diese Themen werden immer wieder gebracht und das ist auch gut so. Durch den persönlichen Kontakt zu den Betrieben ist es möglich gute Lösungen zu finden und ganzheitliche Informationen zu geben.
Wir haben rund 300 Unternehmer aus der Region, die für den Wirtschaftsbund Verantwortung in Ortsgruppen, Fachgruppen, Gremien und Innungen übernehmen und die Interessen der Region vertreten. Damit die Forderungen der Südoststeiermark gestärkt werden, ist es besonders wichtig von 3. – 5. März ins Wahllokal zu gehen und Wirtschaftsbund zu wählen.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"