Matthias König in Pöllauberg ist der „Wirt des Jahres 2020“

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„Wirtshausführer“-Herausgeber Klaus Egle und WKO Bundesobmann Mario Pulker mit den „Wirtshausführer Wirten 2020“, Catherine, Matthias, Sieglinde und Viktor König (v.l.). „Wirtshausführer“-Herausgeber Klaus Egle und WKO Bundesobmann Mario Pulker mit den „Wirtshausführer Wirten 2020“, Catherine, Matthias, Sieglinde und Viktor König (v.l.).

Interview: Dorian Krois
SOJ: Der bekannte „Wirtshausführer“ hat dich als „Wirt des Jahres 2020“ ausgezeichnet. Was bedeutet dir diese Anerkennung?
Matthias König: Das ist eine wirklich tolle Auszeichnung für unser Haus. Den Grundstein dafür haben sicher bereits meine Großeltern in den 50er/60er Jahren gelegt, die damals schon etwas mehr geboten haben als andere Gasthäuser. Meinem Opa waren auch gute Weine sehr wichtig. Das war in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich. Meine Eltern haben dieses Konzept dann einfach rund um die steirische Kulinarik weiter ausgebaut. So spielten auch Themenmenüs rund um den Wein eine wichtige Rolle.
SOJ: Sind Prämierungen wie diese in der heutigen Zeit noch wichtig?
Matthias König: Das glaube ich schon! Früher hat es ja nur die großen Gourmetführer gegeben, heute kann jeder seine eigene Bewertung im Internet abgeben. Manchmal ist das nicht so gut. Insgesamt ein schwieriges Thema – es wirklich jedem Gast recht zu machen ist leider umöglich. Aber wenn du 99 Prozent zufrieden stellst, dann hast du wirklich gewonnen.
SOJ: In Österreich gibt es leider bereits seit Jahren ein Wirte-Sterben. Was ist dein persönliches Erfolgsrezept?
Matthias König: Man muss von sich überzeugt sein, dass man diesen Beruf auch wirklich machen will. Für mich als Wirt ist es schön, wenn ich Gäste gut betreuen kann. Und wenn ich Rückmeldungen bekomme, wie „deine Wein-Empfehlung hat wieder sehr gut gepasst“ und „dein Essen ist immer hervorragend“, stellt mich das auch persönlich sehr zufrieden. Mein Steckenpferd ist ja der Wein. Mit dem „Wein-Virus“ hat mich mein Vater wahrlich „infiziert“.
SOJ: Der „Wein-Virus“ wird von dir im Betrieb ja tatsächlich gelebt. Worauf legst du besonders Wert?
Matthias König: Als steirischer Gasthof bieten wir natürlich ein großes Sortiment an steirischen Weinen an. Daneben führen wir feine Tropfen aus dem Burgenland und der Wachau, aber auch aus Deutschland, Spanien, Frankreich und Australien. Mir ist es wichtig, auch einige hochqualitative Weine glasweise auszuschenken. Nicht jeder Gast kann oder möchte zu Mittag eine Flasche trinken. Ich denke, auch so spezielle Empfehlungen interessieren die Gäste.
SOJ: Du betreibst ja auch einen Weinhandel...
Matthias König: Das Hobby hat sich dann weitergespielt. Gewisse Weine, die ich gesucht habe, wurden von den Händlern oft nicht angeboten. Da habe ich mir gedacht, mit meiner Erfahrung kann ich das auch selber probieren und habe mit einem Partner die „WeinoThek“ samt Online-Shop gegründet (www.weinothek.at). Manche Weine, die ich im Gasthof ausschenke, können dann gleich zu Ab-Hof Preisen mitgenommen werden.
SOJ: Wie wichtig ist dir die Regionalität?
Matthias König: Sehr wichtig! Wir haben das Glück, dass es in der unmittelbaren Umgebung einige Top-Betriebe gibt, mit denen wir zusammenarbeiten.
SOJ: Was ist typisch für die Region?
Matthias König: Ganz klar die Pöllauer Hirschbirne. Das ist eine ganz alte Birnensorte. Veredelt zu Saft, Schnaps oder Dörrobst, ergibt die Hirschbirne hervorragende Produkte. In unserer Küche verwenden wir sie natürlich auch gerne und haben mehrere Gerichte, wie z.B. die Pöllauberger Mostsuppe, auf der Karte.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"