Interview mit EU-Spitzenkandidat der ÖVP Dr. Reinhold Lopatka

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EU-Spitzenkandidat Dr. Reinhold Lopatka mit Bundeskanzler Karl Nehammer. EU-Spitzenkandidat Dr. Reinhold Lopatka mit Bundeskanzler Karl Nehammer.

SOJ: Dreimaliger Staatssektretär, Generalsekretär, Klubobmann im Landtag und Nationalrat, Marathonläufer und dreifacher Vater, jetzt EU- Spitzenkandidat der ÖVP. Herr Lopatka, welche Bezeichnung hören Sie am liebsten?

Dr. Reinhold Lopatka: Am allerliebsten zurzeit Spitzenkandidat, denn im Wort Spitzenkandidat ist Spitze ent­halten. Und mein Ziel ist es, dass wir am 9. Juni sowohl als Österrei­chische als auch als Europäische Volkspartei an der Spitze stehen, wenn es um die Zustimmung für unsere Kandidatinnen und Kandidaten geht.

SOJ: Welche Schwerpunkte wollen Sie setzen, wenn Sie gewählt werden?

Dr. Reinhold Lopatka: Ich werde für einen robusten Außengrenzschutz und ein Ende der massenhaften illegalen Einwanderung kämpfen. Wir brauchen eine Stärkung des Industrie- und Wirtschaftsstandortes Europa, um Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern. Das kann uns nur gelingen, wenn wir überbordende Regulierungen, die in den vergangenen Jahren Überhang genommen haben, beenden. Ich werde für eine stärkere Rolle Europas bei Innovation, Forschung und Entwicklung arbeiten, vor allem bei der digitalen Transformation und bei grünen Technologien. Klimaschutz braucht technologische Lösungen und darf nicht dem Diktat der Straße folgen. Zentral wird für mich auch sein, dass wir uns als Österreich für ein sparsames Haushalten und gegen eine Schulden­union stark machen.

SOJ: Was ist gut an der EU und worin sehen Sie Verbesserungs­potential?

Dr. Reinhold Lopatka: Ich glaube, wir müssen die Vorteile, die uns eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union bringt, noch besser darstellen. Seit dem Beitritt zur EU im Jahr 1995 konnten wir die Exporte in die EU-Staaten vervierfachen. Auch dadurch hat sich unser Wohlstand stark gesteigert. Kostenfreies Telefonieren im Europäischen Ausland, das uneingeschränkte Reisen oder das Leben und Arbeiten in anderen EU-Mitgliedstaaten sind weitere Vorteile seit dem EU-Beitritt. Zeitgleich müssen wir den Bürgerinnen und Bürgern aber auch zeigen, dass wir konstruktiv an Verbesserungen arbeiten, um die EU sicherer und effizienter zu gestalten. Dafür werde ich mich auch im Europäischen Parlament einsetzen!

SOJ: Üblicherweise gibt es bei Europawahlen eine geringere Wahlbeteiligung. Warum ist es wichtig, am 9. Juni zur Wahlurne zu gehen?

Dr. Reinhold Lopatka: Am 9. Juni, 30 Jahre nachdem sich zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher für die Europäische Union ent­schieden haben, stehen wir vor einer richtungsweisenden Wahl. Österreich hat der Beitritt zur EU gut getan. Soll dieser gute Weg eine Fortsetzung fin­den oder wird die EU massiv geschwächt, wenn russlandfreund­liche Parteien wie Le Pen in Frank­reich, die AFD in Deutschland oder die FPÖ in Österreich darangehen, die EU zu zerstören. Wir wollen auch nach dem 9. Juni dafür arbeiten, dass sich Europa positiv weiterentwickelt und bei Fehlentwicklungen – wie bei der ­illegalen Migration – eine Trend­umkehr erreicht wird. Dafür steht die ÖVP, dafür steht unser Team für ­Europa, und dafür stehe ich!

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"