Energiewende, Gesundheits­versorgung, Sicherheit & Co

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Persönliches Resümee von Landeshauptmann  Christopher Drexler nach einem Jahr im Amt. Persönliches Resümee von Landeshauptmann Christopher Drexler nach einem Jahr im Amt.

Ein Jahr Landeshauptmann Drexler – das Bilanzinterview

Am 4. Juli 2022 wurde Landeshauptmann Christopher Drexler vom steiermärkischen Landtag zum Landeshauptmann gewählt. Wir blicken gemeinsam zurück auf dieses Jahr und ziehen eine erste Bilanz.

Süd-Ost Journal: Herr Landeshauptmann, wie sieht Ihr persönliches Resümee nach einem Jahr im Amt aus?

LH Christopher Drexler: Dieses erste Jahr war für mich vor allem von vielen Gesprächen geprägt. Ob in den Gemeinden und Vereinen, bei den Mit­arbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bezirks­hauptmann­schaften, bei Unternehmen, Dorffesten oder bei vielen zufälligen Begegnungen. Für mich sind diese Gespräche besonders wichtig, denn nur so erfährt man die drängendsten Anliegen und Sorgen aus erster Hand. Der regelmäßige Kontakt mit den Steirerinnen und Steirern ist für mich eine wesentliche Grundvoraussetzung für eine gute und bürgernahe Politik.

Süd-Ost Journal: Bei der Klausur der Landes­regierung vergangenen Herbst wurde ein Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien gesetzt, der vor allem einen starken Ausbau der Photovoltaik umfasst. Was entgegnen Sie jenen, die diesen Ausbau, vor allem auf Freiflächen, kritisieren?

LH Christopher Drexler: Ich bekenne mich ganz klar zum Klimaschutz, für mich ist das kein Lippenbekenntnis. Wenn wir auch in Zukunft eine sichere Lebensmittelversorgung haben wollen, Wetterextreme nicht noch weiter zunehmen sollen und es auch abseits vom Hochgebirge noch Schilifte geben soll, müssen wir handeln. Da spielt die Energiewende eine entscheidende Rolle, gerade der Ausbau der Nutzung von Sonnenenergie. Selbstverständlich liegt hier der Fokus auf Dächern und be­reits versiegelten Flächen, aber ohne der einen oder anderen Freifläche wird es nicht gehen, wenn wir unabhängig von Energieimporten werden wollen. Doch eines ist klar: hochwertige Flächen, die wir für die Landwirtschaft brauchen, bleiben auch wei­terhin der Landwirtschaft vorbehalten und werden im neuen Programm ganz explizit geschützt.

Süd-Ost Journal: Mit der Fertigstellung des Kor­almtunnels und der Eröffnung der Koralmbahn spätestens im Jahr 2025 wird sicherlich ein Meilenstein gesetzt. Aber besteht mit der Fokussierung auf dieses eine Projekt nicht die Gefahr, dass andere Verkehrsachsen ins Hintertreffen geraten?

LH Christopher Drexler: Die neue Südbahn wird den Verkehr zweifelsohne revolutionieren und bringt der Steiermark unglaubliche Potentiale. Dennoch müssen wir den Verkehr breit denken, unabhängig von ideologischen Motiven. Was etwa für den Grazer Zentralraum gilt, muss nicht zwingend auch für ländliche Regionen gelten. So braucht es beispielsweise nicht nur breite Investitionen in öffentliche Verkehrsmittel wie es aktuell bei der Radkersburger Bahn geschieht, sondern auch einen dreispurigen Ausbau der A9 südlich von Graz. Der tägliche Stau von Wildon, von Leibnitz nach Graz schwächt nicht nur die Wirtschaft, sondern mindert auch die Lebensqualität in der Region. Für mich ist daher klar: Der dreispurige Ausbau der A9 ist essentiell für die Steiermark!

Süd-Ost Journal: Für die steirischen Spitäler wurde zuletzt ein großes Personalpaket präsentiert. Welche Effekte erhoffen Sie sich davon?

LH Christopher Drexler: Ich möchte zunächst – bei mancher berechtigter Kritik – eines festhalten: Wir haben nach wie vor eines der besten Gesundheitssysteme der Welt! Unser Personal in den Krankenhäusern leistet großartige Arbeit, und das auf höchstem Niveau. Um unsere Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger in den Spitälern zumindest etwas zu entlasten und unsere Krankenhäuser als Arbeitsplatz wieder attraktiver zu machen, haben wir ein Maßnahmenpaket verabschiedet, das unter anderem ein kräftiges Gehaltsplus und insgesamt 130 Millionen Euro mehr für das steirische Krankenhauspersonal vorsieht. Damit wird die KAGes zu einem der attraktivsten Gesundheitsdienstgeber österreichweit! Gleichzeitig investieren wir auch in die Gesundheitsversorgung, gerade im ländlichen Raum, etwa mit neuen Primärversorgungseinheiten wie in Pöllau.

Süd-Ost Journal: Durch die Wahl zum Landeshauptmann hat sich für Sie persönlich sicherlich einiges geändert. Sie stehen mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Wie gelingt der Ausgleich?

LH Christopher Drexler: Also zunächst einmal ist das Amt des Landeshauptmanns für mich keine Belastung – ich mache diese Arbeit wahnsinnig gerne. Ein perfekter Ausgleich ist für mich die Natur, unsere schöne steirische Heimat. Sei es beim Wandern am Schöckl oder rund um meine Heimatgemeinde Passail oder im Winter beim Schifahren auf der Teichalm – am liebsten natürlich mit meiner Frau und meinen Kindern.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"