Platzer ist das „Weingut des Jahres“

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Winzer Robert & Gabi Platzer und Seniorchef Manfred Platzer freuen sich sehr über die große Auszeichnung „Weingut des Jahres“. Mit nun 34 Landessiegern zählt das Weingut Platzer in Tieschen schon lange zur steirischen Spitze. Der 39-jährige Robert Platzer ist seit 2002 für die Platzer-Weine verantwortlich. Insgesamt werden Trauben aus 36 Hektar Anbaufläche verarbeitet. Winzer Robert & Gabi Platzer und Seniorchef Manfred Platzer freuen sich sehr über die große Auszeichnung „Weingut des Jahres“. Mit nun 34 Landessiegern zählt das Weingut Platzer in Tieschen schon lange zur steirischen Spitze. Der 39-jährige Robert Platzer ist seit 2002 für die Platzer-Weine verantwortlich. Insgesamt werden Trauben aus 36 Hektar Anbaufläche verarbeitet.

Interview: Dorian Krois

Die Landesweinbewertung der Landwirtschaftskammer ist traditionell der größte und wichtigste Weinwettbewerb der Steiermark. Knapp 1.900 Weine wurden dieses Mal eingereicht. Ein Landessieger (Welschriesling Aunberg 2021) sowie der Hauptpreis „Weingut des Jahres“ ging an den Weinhof Platzer in Tieschen.

SOJ: Mit nun insgesamt 34 Landessiegern zählt dein Weingut zur Spitze in der Steiermark. Nun kam erstmals auch die große Auszeichnung „Weingut des Jahres“ bei der steirischen Landesweinbewertung dazu. Was bedeutet dir das persönlich?

Robert Platzer: Das ist die wichtigste Auszeichnung für einen steirischen Winzer, ich freue mich wirklich sehr darüber. Das ist eine ganz tolle Bestätigung für das Geleistete und gleichzeitig ein ordentlicher Motivationsschub für die Zukunft. Die Resonanz war wirklich gewaltig. Schon bei der Veranstaltung selbst haben wir Fans vor Ort gehabt, die mit uns mitgefiebert haben, ein sehr schönes Erlebnis. Am nächsten Tag haben uns bereits zahlreiche Freunde und Kunden gratuliert. Die Nachfrage nach unseren Weinen war dann auch besonders hoch. Wir konnten damit außerdem neue Kunden gewinnen, was uns ebenfalls sehr freut.

SOJ: Gewonnen hast du mit dem „Welschriesling Ried Aunberg 2021“. Die Riede Aunberg ist ja überhaupt euer Aushängeschild. Was macht diese Lage so besonders?

Robert Platzer: Die Riede Aunberg ist unsere wichtigste in Tieschen. Zum einen haben wir hier sehr schöne Hangausrichtungen nach Südost und Südwest, was der Reife einen gewissen Schub gibt. Dazu kommt der Kalkanteil im Boden, das wirkt sich sehr spannend auf die Aromatik der Weine aus. Das ist auch ein Unterschied zu den anderen Böden in der Region, die stark vulkanisch geprägt sind. Die Lage Aunberg nicht, hier findet man Meeresablagerungen, daher auch der Kalkanteil.

SOJ: Welche Weinsorten gibt es von der Ried Aunberg?

Robert Platzer: Welschriesling, Sauvignon blanc und Chardonnay.

SOJ: Wie beschreibst du deinen Weinstil. Was machen die Platzer-Weine aus?

Robert Platzer: Wir decken die komplette Palette ab. Von klassischen Weinen, über die Riedenweine bis zum Rotwein. Unsere Weine sind immer sehr präzise und klar, das ist unsere Handschrift.

SOJ: Derzeit leiden alle unter der starken Inflation. Wie seid ihr als Weinbaubetrieb von der Teuerung betroffen?

Robert Platzer: Uns betrifft das natürlich auch. Vor allem bei Verpackungsmaterialien, aber auch bei den Flaschen und Verschlüssen spüren wir die höheren Preise. Wir selbst sind mit unseren Preisanpassungen aber weit unter der Inflation geblieben. Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Darum haben wir in eine neue Flaschenwaschanlage investiert und bitten unsere Kunden, uns ihre leeren Flaschen beim nächsten Mal wieder mitzubringen. So muss nicht für jede Flasche Wein neues Glas geschmolzen werden, sondern kann gereinigt und wiederverwendet werden.

SOJ: Was macht den Weinjahrgang 2021 aus?

Robert Platzer: Das Weinjahr 2021war für uns Winzer super, weil uns die Natur sehr verwöhnt hat. Ich würde sagen, einer der besten Jahrgänge der letzten 10 Jahre. Der Schlüssel dazu war der Witterungsverlauf ab September, als es Richtung Ernte gegangen ist. Viel Sonne bei wenig Niederschlag, aber nicht zu heiß. Die Trauen sind dadurch bei kühleren Temperaturen ein bisschen langsamer zu einer sehr guten Reife geführt worden. Die Trauben waren dadurch sehr aromatisch und hochwertig bei der Ernte. Das macht den 21er Jahrgang zu einem echten Super-Jahrgang. Für mich persönlich war es auch eine große Freude, dass unser Sauvignon blanc Ried Aunberg bei der Landesweinbewertung ins Finale gekommen ist, da das eine Sorte ist, die viele Winzer in der Steiermark als sehr wichtig erachten und mittlerweile als die steirische Leitsorte gilt.

SOJ: Über den Sauvignon blanc wird ja bei uns gefühlt am meisten berichtet. Der klassische Welschriesling geht da fast unter, erfreut sich aber wirtschaftlich gesehen weiterhin einer großen Nachfrage. Wie siehst du das?

Robert Platzer: Von der Anbaufläche her ist der Welschriesling nach dem Sauvignon blanc immer noch die Nummer zwei in der Steiermark. In unserem Betrieb ist der Welschriesling seit Jahren durchgehend die Nummer eins. Man merkt auch, dass der Welschriesling doch wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt. Auch Sommeliers erkennen immer mehr, dass der „Welsch“ doch wieder wichtig ist und viele Winzer versuchen sich an Rieden-Welschrieslingen.

SOJ: Du bist Obmann der Tieschener Winzer-Gruppe „TAU“. Seit 2007 macht dabei jeder Winzer einen TAU Burgunder-Ortswein. Was ist für heuer noch geplant?

Robert Platzer: Am 4. September ab 10.30 Uhr präsentieren wir im Weingut Altenbacher in Tieschen unseren neuen Jahrgang. Die TAU Weine zeichnen sich auch durch eine längere Reife aus, darum kommen sie erst etwa ein Jahr nach der Lese in den Verkauf.

Süd-Ost Journal

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