Süd-Ost Journal-Interview mit KommR Ing. Gerald Gollenz

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KommR Ing. Gerald Gollenz, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKO Steiermark. KommR Ing. Gerald Gollenz, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKO Steiermark.

Obmann der steirischen Immobilientreuhänder 

SOJ: Wie sehen Sie den Immobilienmarkt in der Südoststeiermark?

Gerald Gollenz: Leider mit etwas Sorge. Die Region hat sich sehr gut entwickelt, was nicht in allen Bereichen Positives mit sich bringt.

SOJ: Wie meinen Sie das?

Gerald Gollenz: Es passt einfach nicht, wenn nach jahrelangem Stillstand nun hunderte Wohnungen zu Preisen fast wie in Graz auf den Markt kommen, die aber wiederum großteils nur als Feriendomizile genutzt werden. Da gehört gegengesteuert, damit die einheimische Jugend, die sich gerne wieder in der Region ansiedeln möchte, leistbaren Wohnraum bekommt.

SOJ: Hat Corona auf dem Markt etwas verändert?

Gerald Gollenz: Ja, das glaube ich sehr wohl. Wohnungssuchende legen vermehrt Wert auf Freiräume, die Nähe zur Natur, Homeoffice ist ein großes Thema, bedeutet aber mehr Nutzfläche, diese sollte in der Region billiger zu haben sein als in Graz. Eine sinn­volle Nachverdichtung könnte z.B. in Bad Radkersburg zu einer Belebung der wunderschönen Altstadt führen, nur die grüne Wiese zu verbauen ist nicht nachhaltig.

SOJ: Was bedeutet das für unsere Region?

Gerald Gollenz: Die Südoststeiermark hat mit Ihren Wirtschaftsbetrieben vom kleinen Handwerker bis zu den Nahversorgern und Direktvermarktern ein enormes Potenzial. Was wir aber brauchen ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Haupt- und Zweitwohnsitzen, denn davon profitiert die gesamte regionale Wirtschaft, vom Lebensmittelhändler über den Tischler bis hin zum Schuster.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"