Alles mit dem Süd-Ost Journal begann im September 1983...

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von Hannes Krois

Nach 18 Jahren als Vorsitzender der Jungen Wirtschaft hatte ich mit dem „Höchstalter“ von über 40 Jahren mein Amt zur Verfügung gestellt. Somit neue Visionen, neue Aspekte und zahlreiche tiefgründige Freundschaften aus all diesen vielen JW-Jahren.

Seit dem Jahr 1996 regierte Waltraud Klasnic als „Landeshauptmann“ in der Grazer Burg die Steiermark. Karl Stix sollte im Burgenland noch bis zum Jahr 2000 als Landeshauptmann höchst aktiv sein. Im Jahr 1997 waren wir bei meinem ältesten Freund Dr. Dolf Dominik in seiner damaligen Wohnung, eine Etage über seiner Ordination in der Feldbacher Ringstraße, zum Abendessen eingeladen. Nach der dalmatinischen Rezeptur seiner Frau Marina gab es „Bacalau“ mit Erdäpfeln. Eben Stockfisch, der zumeist ein getrockneter Kabeljau ist. Dolfs Vater Adolf, der langjährige und höchst beliebte Direktor der Feldbacher Molkerei und der Agrarunion Südost war für die fachmännische „Wässerung“ zuständig gewesen. Molkerei-Direktor Adolf Dominik war einer meiner „väterlichen Freunde“. Mit seiner Frau Olga hatte ich bei den „Theatralikern“ Schauspiel betrieben.

Jedenfalls zeigte mir mein Sandkastenfreund Dolf seine neue Einrichtung und die problematische Küche. Der Tischler hatte sich bei der Höhe der Arbeitsplatte ordentlich vermessen. Somit eine „Zwergerl-Küche“. Knapp ein halbes Jahr später gab es in diesem Ringstraßenhaus den historisch größten Großbrand seit dem Kriegsjahr 1945. Entfacht durch eine „elektrische Ursache“ in einer Wohnung. Jedenfalls vernichtete der Brand zahlreiche Wohnungen und die Ordination und Wohnung meines Freundes Dr. Dolf Dominik. Das Thema der Küche hatte sich somit innerhalb von wenigen Stunden erledigt. Der gleichsam in Mitleidenschaft gebrachte Zahnarzt Dr. Hansjörg Kristoferitsch wanderte zeitweilig in die leerstehende „Not-Ordination“ des Dentisten Willi Pichler in die Feldbacher Bismarckstraße ab.

Am 1. Oktober 1997 hatten in Gralla bei Leibnitz zwei Frauen die Polizei gerufen, weil sie sich von einem Autofahrer bedroht gefühlt hatten. Der sonderbare Autofahrer mit Leibnitzer Nummer fühlte sich in seiner paranoi- schen Gefühlswelt gefangen und somit von zwei Frauen verfolgt. Jedenfalls stoppten die Beamten Bernhard Schwarz (heute Postenkommandant Leibnitz) und Rudolf Kriegseisen (heute Verkehrsabteilung) den verdächtigen Autofahrer. Der Mann hatte das Seitenfenster heruntergekurbelt. Plötzlich öffnete er das Handschuhfach und hatte eine Bombe in den Händen. Die Bombe explodierte nahezu zeitgleich und riss dem Mann die Hände weg. Der warme Blutschwall und Splitter überzogen die beim Seitenfenster stehenden Beamten. Franz Fuchs, der Briefbomben-Versender und Bombenmörder der vier Roma von Oberwart war gefasst. Als Ermittlungsleiter kam mein Freund, der heutige Hofrat Mag. Herbert Fuik nach Gralla. Als damaliger Kriminal-Ermittlungsleiter wurde die Wohnung des Franz Fuchs nach Beweisstücken durchsucht. Die Wohnung von Franz Fuchs bestand aus einem Trakt mit zwei Räumen beim Haus seiner Eltern. Gefunden wurden neben diversen Bauplänen für den Bombenbau auch ein 30 Kilo schwerer Blumentopf. Darin ein Zünder, Quarzsand und eine Vielzahl von Nägeln. Herbert Fuik besuchte in Folge den sofort verarzteten Franz Fuchs im Krankenhaus. „Ich habe niemals in meinem Leben einen derartigen Hass aus Menschenaugen gesehen, wie die an diesem Tag von Franz Fuchs“. So der Ermittlungsleiter Herbert Fuik in der Erinnerung an diese unglaub- lichen Ereignisse.

Der Prozess gegen Franz Fuchs gestaltete sich sehr schwierig und emotional. Am 10. März 1999 wurde Franz Fuchs zu einer Freiheitsstrafe auf Lebensdauer verurteilt. Am 26. Februar 2000 erhängte sich Franz Fuchs in seiner Zelle in der Justizanstalt Graz-Karlau mit dem Kabel seines Rasierapparates. Franz Fuchs verfügte über Handprothesen. Er verwendete diese allerdings sehr selten. Somit besorgte ein Mithäftling die Beihilfe zur Hygiene-Arbeit des Franz Fuchs. Wie etwa Zähneputzen usw. Dieser Hygiene-Gehilfe war ein verurteilter Feldbacher Bank- Direktor, der nach seiner Freilassung im Betrieb meines verstorbenen Freundes Sepp Tieber bürotechnisch arbeiten konnte. So wurde ich bis ins Detail über das Haftleben des Franz Fuchs, ohne seine Hände, informiert.

Der Ing. Sepp Tieber und seine Frau Christa waren beste Freunde aus den Zeiten der Jungen Wirtschaft. Sepp Tieber brachte große Geschäfte mit dem Irak ans Ufer. Er schwärmte immer von Bagdad und brachte mir auch das kochtechnisch wertvolle Rosenwasser ins Haus. Am letzten Abend eines Gesundheits-Fasten-Aufenthaltes in einem Sanatorium ist er plötzlich umgefallen. Mausetot...... Das bewegte mich außergewöhnlich. Viele Jahre zuvor gewannen Christa & Sepp Tieber den „Schwammerl-Suchbewerb“ der Jungen Wirtschaft. Als Preis ein gemeinsames Dinner in einem klassischen Gasthaus. Daraus entwickelte sich wahre Freundschaft. Mit seinem BMW 740 chauffierte der Sepp Tieber auch den Jörg Haider in der Südoststeiermark herum.

Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe!

Margot Winkler-Hermaden

Gast-Kolumne

Margot Winkler-Hermaden

Schloss Kapfenstein

Es war im August 1983 das ich das erste Mal nach Kapfenstein in die Südost-Steiermark kam. Eigentlich wollte ich ja eine Urlaubswoche lang die Stadt Wien erkunden, aber ... Es war eine Kette von unvorhersehbaren Geschehnissen, die letztendlich dazu führten, dass ich , nachdem ich ein Auto (das meiner jetzigen Schwiegermutter!) von Wien nach Kapfenstein überstellt hatte, in der Sonne auf der Brückenmauer von Schloss Kapfenstein sitzend darauf wartete, von meinen Freunden wieder abgeholt zu werden.

Einen feschen, jungen Mann im blauen Arbeitsanzug, der gerade einen alten VW-Bus auf dem Parkplatz mit Bettzeug vollstopfte, registrierte ich nur aus den Augenwinkeln, so sehr war ich in die Betrachtung der Landschaft vertieft, die sich vor mir ausbreitete. Der Ausblick lies mir einfach das Herz aufgehen, so schön zeigte sich die Gegend mir. Später sagte ich oft: „Ich weiß nicht, in wen ich mich zuerst verliebt habe. In diese herrliche Gegend oder in den jungen Mann im blauen Overall.“ Dieser, so stellte sich bei der Ankunft meiner Freunde heraus, war ihr früherer Skilehrerkollege Georg Winkler-Hermaden , der jetzt die Landwirtschaft und das Weingut Schloss Kapfenstein seiner Familie leitete. Ein kurzes Kennenlernen, das aber weiterführte.

Zwei Monate später wurde ich zur Weinlese nach Kapfenstein eingeladen. Ich wunderte mich selbst über meine Entscheidung für einen Tag „Arbeit“ 500 km (einfache Strecke) auf damals noch nicht so gut ausgebauten Straßen an die Ostgrenze Österreichs zurückzulegen. So stand ich das erste Mal in einem Weingarten und kostete mich durch einen Weinkeller, geleitet von Georg. Und der Sprung vom bayrischen Bier zum steirischen Wein gelang. Drei Jahre und viele Überlegungen später, verlegte ich endgültig meinen Lebensmittelpunkt in die Steiermark.

Wir heirateten im September 1986 kurz vor Beginn der Weinlese in der Herz-Christi-Kapelle am Kapfensteiner Kogel. Ich erkannte auch bald die rauhe Herzlichkeit und Direktheit meiner Oberpfälzer Heimat bei den Steirern wieder. Und wie im Bayerischen Wald gab es auch hier eine ganz nahe Grenze, einen „Eisernen Vorhang“, an dem die Straßen noch oft mit Stacheldraht endeten. Scherzhaft bezeichnete ich mein neues Zuhause öfters als „Vorderen Balkan“. Für Zweifel, ob es richtig war, meinen bisherigen Beruf aufzugeben und Familie und Freunde in der Oberpfalz zurück zulassen, blieb nicht viel Zeit. 4 Kinder, ein wachsender Weinbetrieb, Hotel und Restaurant im Schloss, immer wieder viele Baustellen ...! Es wurde nie langweilig.

Technische Erneuerungen in Land- und Forstwirtschaft gingen voran. Besonders der Weinbau entwickelte sich sehr stark. Der Steirische Wein erlangte internationale Anerkennung. Die Grenzen wurden geöffnet! Die Thermen entstanden, bzw. wurden ausgebaut! Es entwickelte sich ein „sanfter Tourismus“, der den Besuchern und den Ortsansässigen gut tut und auf Beständigkeit ausgerichtet ist. 1983 war ein sehr wichtiges Entscheidungsjahr für mich und gleichzeitig das Gründungsjahr des Süd-Ost Journals. Meine Entscheidung habe ich bis jetzt nicht bereut!

Steirische Landesausstellung 1993 zum 150. Geburtstag von Peter Rosegger

Im Jahr 1993 stand die Waldheimat ganz im Zeichen des Heimatdichters Peter Rosegger. Schwerpunkte der Landesausstellung gab es in Krieglach, Alpl, St. Kathrein/Hauenstein und Birkfeld (Foto). Zahlreiche Rosegger-Fans und Freunde der wunderschönen Waldheimat belebten diese herrliche Gegend. Wann gibt es wieder diese klassischen Landesausstellungen in der Steiermark?

Im Steigenberger Avance Hotel in Bad Tatzmannsdorf war immer viel los

Es war einmal..... Und es war sehr schön! Speziell mit dem Weinkenner Peter Kogelbauer als Direktor und Küchenchef Eisner entwickelte sich das Steigenberger Hotel mitten auf dem Golfhügel in Bad Tatzmannsdorf zu einer Stätte höchster Kulinarik. Mit dabei immer die berühmtesten Winzer mit ihren Top-Weinen. Auf dem Foto Engelbert & Maria Gesellmann aus Deutschkreutz mit ihrem „Opus Eximium“. Darüber freuten sich Peter Kogelbauer und Küchenchef Eisner.

Prosit auf die Eröffnung des Fürstenbräu

Die Eröffnung des „Fürstenbräu“ im Fürstenfelder Zentrum war ein Stadtereignis, das Kulinarik-Geschichte schreiben sollte. Ein wenig „Geburtshelfer“ war in diesen Zeiten auch Hannes Krois, der mit Ing. Josef Domweber auf Ideensuche in den Nürnberger Bierkellern verweilte. Das Foto zeigt Ing. Josef Domweber, Alois Bonstingl, die Braumeister und Bierpapst Conrad Seidl.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"