Intraoral Scanner - die neue Form des Abdrucks

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Dr.med.univ.Dr med.dent.  Matthias Kristoferitsch Dr.med.univ.Dr med.dent. Matthias Kristoferitsch

Im Rahmen restaurativer Arbeiten, d.h bei der Anfertigung von Kronen, Brücken und Inlays war es bisher notwendig den präparierten Zahn mit einem Abdrucklöffel abzuformen. Mit diesem wird ein Gipsmodell angefertigt. Dies entspricht einer Kopie der Situation im Mund. Gleichzeitig muss man einen Abdruck des Gegenkiefers und eine sogenannte Bissnahme gemacht werden. Für den Kiefer mit den präparierten Zähnen werden eigene Silikone oder Polyethermaterialien verwendet. Diese erlauben nach ca. 5 Minuten im Mund eine präzise Übertragung zur Anfertigung der Gipsmodelle. Der Gegenkiefer wird mittels Alginatabdruck abgeformt. Dies dauert in der Regel 1 bis 2 Minuten. Mittlerweile ist es möglich den Ober- und den Unterkiefer mit einer Intraoralscanner hoch präzise aufzunehmen. Dabei gelingt eine exakte Aufnahme der präparierten Zähne und des Gegenkiefers innerhalb 1 Minute. Im Anschluss reicht eine seitliche Aufnahme der geschlossenen Kiefer, um die Biss-Situation zu erfassen. Wir benötigen also nicht mehr lästige Abdruckmaterialien. Würgereize und andere unangenehme Begleiterscheinungen der Abdrücke kann man so also leicht umgehen. Es gibt leider sehr viele Patienten, die einen starken Würgereiz haben und für die es nahezu unmöglich ist einen Abdrucklöffel 5 Minuten im Mund zu behalten. Man kann sich vorstellen, welche Erleichterung für Zahnarzt und Patienten sich dadurch ergeben.

Nach dem Scan sendet man die Datei online an das Dentallabor. Das Labor kann dann unmittelbar danach telefonische Vorschläge liefern und bereits grob den Zahnersatz planen, um diesen den Patienten digital zeigen zu können. Falls Verbesserungen der Präparation der Zähne notwendig sind, lässt sich dies anhand des Scans leicht und unmittelbar adaptieren. Die Datei dient dann also Grundlage für die Anfertigung des Zahnersatzes. Wir verwenden fast nur mehr metallfreie Vollkeramiklösungen. Diese bestehen ausschließlich aus Keramik und man sieht nicht mehr am Zahnfleischrand einen Metallrand. Ebenso ist das sogenannte Chiping, das Abplatzen der Keramik von der Metallhülse, bei unseren Vollkeramikkronen fast nicht mehr gegeben. Dies lässt sich ebenso in der Implantatprothetik umsetzten. Unmittelbar nach Setzen der Implantate kann man die Situation mit dem Intraoralscanner an das Labor senden und dieses fertigt sofort innerhalb von 24h die Brückenversorgung an. Diese Implantat-getragene-Sofortversorgung gelingt ab 4 Implantaten. Die Brücke wird dann mit Schrauben auf den noch nicht fix eingeheilten Implantaten verschraubt. Diese Brücke schient und stabilisiert die Implantate im Kiefer, sodass diese ohne Probleme einheilen können. Der Intraoralscanner dient uns auch in der Herstellung sogenannter Aligner-Schienen. Diese unsichtbare Zahnspange dient zur Korrektur von Zahnfehlstellungen und hat sich sehr gut bewährt.

Ihr Dr.med.univ.Dr med.dent.

Matthias Kristoferitsch

Zahnarzt & Mediziner in Feldbach

Der Intraoral Scanner ist eine Erleichterung in der Zahnheilkunde.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"