von Richard Fuchs, Verein der Gleichenberger Bahn
Als am Anfang des 19. Jahrhunderts über eine elektrische Lokalbahn nachgedacht wurde, war wohl die Vorstellung von rauchenden Dampflokomotiven und dem aufkeimenden PKW-Verkehr in den Köpfer der Verantwortlichen im Luftkurort Bad Gleichenberg der Grund für die Entscheidung zur elektrischen Traktion. Damals waren die Begriffe „Umwelt- und Klimaschutz” noch völlig unbekannt. Eine elektrische Regionalbahn zu bauen, war vor über 90 Jahren äußerst mutig, und die mutigen Politiker von damals, vor allem der Bürgermeister aus Gnas, waren offensichtlich der Zeit um Jahrzehnte voraus. Dieser technologische „Rohdiamant” Gleichenberger Bahn war in den folgenden Jahrzehnten, leider bis heute, verkannt und ungeschliffen. Sie wurde kaum weiterentwickelt oder modernisiert. Ist die Modernisierung dieser Bahn zu einer modernen Regionalstadtbahn keine Utopie und jederzeit möglich!
Die Gleichenberger Bahn wird von der Privatbahn Steiermärkischen Landesbahnen betrieben und für diese gibt es nach dem Privatbahn-Gesetz finanzielle Bundesmittel. Mit der Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn könn(t)en Züge umsteigefrei von Bad Gleichenberg nach Graz, so wie es bereits auch für die Radkersburger Bahn konkret geplant ist, direkt durchfahren. Ab 2030 wird in Europa eine ganze Armada von modernen VDV-TramTrain-Triebwagen die Verkehre aus der Region mitten in die Städte dominieren. Genau zu so einer Regionalstadtbahn kann sich die heutige Gleichenberger Bahn in die Ära der „Dekarbonisierung” weiterentwickeln.
