Etwas österreichweit Einzigartiges gibt es aus der Gemeinde Thannhausen zu berichten. Im dortigen Gemeindezentrum wurde nämlich jüngst ein neuartiges Direktleitungssystem vorgestellt, das eine Mehrgebäudenutzung des eigens erzeugten PhotovoltaikStroms ermöglicht. Im Projekt „SoWeiT-connected” wurde die Entwicklung eines umfassenden Technologie-Service-Angebotes für die Vorort-Nutzung von PV-Strom mittels Direktleitung für einen Verbund von mehreren Ge­bäuden angestrebt. Das entwickel­te System ist eine Optimierung des Eigenverbrauchs lokal erzeugter erneuerbarer Energie. Dieses System gab es bisher in Österreich noch nicht, denn bislang ist für den gebäudeübergreifenden Strom­austausch über Direktleitung lediglich die Verbindung zwischen zwei Gebäuden möglich gewesen. Im Rahmen dieses Projektes wurde nun die Nutzung von PV-Strom an acht weitere Nutzer mittels Direktleitung realisiert. Das System setzt sich zusammen aus einer am Dach des Altstoffsammelzentrums installierten 29 kWp PV-Anlage und aus Direktleitungen, die für den Austausch der Energie zwischen den Gebäuden notwendig sind. Diese sind so ausgelegt, dass sie in der Lage sind, den PV-Strom zu den NutzerInnen zu transpor­tieren und dabei möglichst geringe Verluste verursachen. Und für die Optimierung des Direktverbrauchs des erzeugten PV-Stroms kommt das vom Projektpartner EOS entwickelte Energiemanagementsystem zum Einsatz. Bis Oktober 2022 soll die Testphase weiterlaufen und sowohl die Verrechnung als auch Schwachstellen ermittelt bzw. behoben werden. „Sinn und Zweck des Projektes war es den selbst erzeugten Strom nicht nur im Gemeindeamt zu verbrauchen, sondern auch an unsere direkten Nachbarn weitergeben zu können”, so der Thannhauser Bürgermeister Gottfried Heinz. Projektpartner sind das Weizer Energie-Innovationszentrum, EOS Powersolutions, 4ward Energy Research GmbH und die Energie­netze Steiermark.