Zum Weltmilchtag: Forderung nach fairem Milchpreis für unsere Bauern

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Manfred Oberer, Herbert Lebitsch, Christine Sommersguter, Michaela Mauerhofer und Martin & Franziska Prenner (v.l.). Manfred Oberer, Herbert Lebitsch, Christine Sommersguter, Michaela Mauerhofer und Martin & Franziska Prenner (v.l.).

Kürzlich besuchte eine prominen­te Abordnung der Landwirtschafts­kammer, angeführt von Kammerobmann Ing. Herbert Lebitsch, Kammersekretär Manfred Oberer, Bezirksbäuerin Michaela Mauerhofer und Ernäh­rungs­expertin Christine Sommers­guter anlässlich des Weltmilchtages den Bauernhof von Martin und Franziska Prenner im Ortsteil Karnegg (Gemeinde Schäffern). Hier wird vornehmlich Milchwirtschaft betrieben. „20 Kühe sind meine Mitarbeiterinnen“, so Martin Prenner, der 1999 das damalige Stallgebäude in einen Laufstall umbaute. Die Anwesenden nutzten den Weltmilchtag, um auf die schwie­rige Situation der Milchbauern näher einzugehen. So sind die Milchpreise für die Bauern aktuell niedriger als zu Jahresende 2020. Die Kosten für die Bauern, insbesondere die Futter-, Energie- und Baukosten steigen stark, die Er­zeu­germilchpreis-Entwicklung kann dem nicht Schritt halten, wie die jüngsten Berechnungen der LK zeigen. „Die Bauern brauchen vernünftige betriebswirtschaftlich vertretbare Erzeugerpreise, an­sons­ten ist die wirtschaftliche Absicherung der vorwiegend klein strukturierten Betriebe im Berggebiet in ernster Gefahr“, so Kammerobmann Lebitsch. Wie dramatisch die Lage ist, zeigt die Abnahme der Milchlieferanten. In den vergangenen zehn Jahren haben etwa 30 Prozent der Milchviehhalter, die Milch an die Molkereien geliefert haben, ihre Stalltüren geschlossen. Die Milchbauern wurden in der Corona-Pandemie als verlässliche Part­­ner angesehen und erhielten dafür viel Applaus. Danken sollten wir ihnen mit einem fairen Milchpreis, der in Zukunft ihr Überleben sichert. Ernäh­rungs­expertin Christine Sommers­guter richtete auch einen Appell an die Konsumenten: „Pro Kopf konsu­mieren wir in Österreich durchschnittlich 74,4 kg Milch, 23 kg Käse, fast 6 kg Butter und 8 kg Schlagobers. Ein Großteil davon gelangt aber gar nicht erst in unsere Mägen, sondern landet unberührt im Müll! 133 kg Lebensmittel werden unverdorben und noch genieß­bar pro Haush­alt und Jahr ent­sorgt.“, so Sommers­guter. Sie  rät dazu, die Produkte immer erst sorg­fältig auf ihren Zustand zu überprüfen, bevor man sich entscheidet, wohin sie gehören - in den Magen oder in den Müll.

Süd-Ost Journal

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