Ernährung bei Diabetes mellitus

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Diätologin Katrin Hirschmann, BSc. Diätologin Katrin Hirschmann, BSc.

Um Diabetes mellitus über die Ernährung positiv zu beeinflussen, ist es ausschlaggebend auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Lebensmittelauswahl zu achten. Die Zufuhr aller Hauptnährstoffe, so­wohl Kohlenhydrate als auch Eiweiß und Fett, ist wichtig, um den Körper ausreichend mit Energie zu versorgen und somit die Stoffwechselaktivitäten optimal anzukurbeln. Es kommt dabei auf die richtige Mischung und die richtigen Mengen an. Um ein ausreichendes Absinken der Blutzuckerwerte zwischen den Hauptmahlzeiten zu erzielen, ist es sinnvoll, ein 3-Mahlzeiten-Prinzip zu verfolgen. Hierbei wird die Zufuhr von Frühstück, Mittag- und Abendessen empfohlen, Zwischenmahlzeiten sollten jedoch so gut wie möglich vermieden werden. Ein Zeitabstand von 4 bis 6 Stunden zwischen den einzelnen Mahlzeiten sorgt nicht nur für eine Optimierung der Blutzuckerwerte, sondern auch dafür, dass die Fettverbrennung an­gekurbelt wird.

Vor allem eine Kombination aus hochwertigen Kohlenhydraten, Eiweiß und Gemüse innerhalb einer Hauptmahlzeit sorgt im Allgemei­nen dafür, dass es nach dem Essen zu einem langsameren und gleichmä­ßigeren Blutzuckeranstieg kommt. Somit unterstützen Sie nicht nur die Blutzuckerwerte im positiven Sinne, sondern sorgen auch noch für einen längeren Sättigungseffekt und vermeiden die Entstehung von Heiß­hungerattacken.

Bei der Kohlenhydratauswahl sollten vor allem Vollkornprodukte wie Naturreis, Dinkelreis oder Teigwaren aus Vollkornmehl, sowie Sauerteigbrot oder Kartoffeln be­vorzugt werden, da uns diese mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen versorgen. Die Ballaststoffe haben nicht nur einen positiven Effekt auf die Blutzuckerwerte, sondern können außerdem unseren Verdauungs­trakt und die Blutfettwerte positiv beeinflussen.

Zusätzlich zu einer Kohlenhydratportion sollte auch eine Portion Eiweiß bei jeder Mahlzeit eingebaut werden. Quellen hierfür sind Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte, ma­geres Fleisch und Fisch. Um die optimale Mischkostmahlzeit abzurunden, ist es wichtig zusätzlich mindestens eine faustgroße Portion Ge­müse oder Salat einzubauen. Dies sieht nicht nur schön bunt am Teller aus, sondern sorgt auch für die Zufuhr von wichtigen Vitaminen, Mi­neralstoffen und Ballaststoffen.

Da im Rahmen der Behandlung des Diabetes mellitus auch auf eine güns­tige Einstellung der Blutfettwerte geachtet werden soll, ist es wichtig dem Körper hochwertige Fette zu liefern. Dies sollte in erster Linie über pflanzliche Öle geschehen. Hier­für eignen sich z.B. Rapsöl, Walnussöl und Leinöl sehr gut, aber auch Olivenöl oder Kürbiskernöl können und sollen diese Auswahl ergänzen. Tierische Fette sollten grundsätzlich sparsam verwendet werden, gegen einen Teelöffel Butter als Streichfett aufs Brot ist jedoch überhaupt nichts einzuwenden. Auch über Nüsse, Samen und Kerne können dem Körper wichtige Fettsäuren zugeführt werden.

Falls nun trotz der ausgewogenen und abwechslungsreichen Misch­kost­mahlzeiten ein Gusto auf süße Kleinigkeiten wie zB ein Stück Obst, ein Naturjoghurt mit Früchten oder auch mal ein Stück Schokolade oder Kuchen besteht, sind diese natürlich keinesfalls verboten, sondern sollten lediglich als Nachspeise angesehen werden. Es wird empfohlen diese Speisen im direkten Anschluss nach einer der Hauptmahlzeiten zu konsumieren. So kommt der Genuss nicht zu kurz und dennoch ist ein Einhalten der Pausen gut möglich.

Süd-Ost Journal

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