SOJ-Interview von Hannes Krois mit FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek

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Steiermarks Mario Kunasek hofft auf große FPÖ-Erfolge bei der Wahl. Steiermarks Mario Kunasek hofft auf große FPÖ-Erfolge bei der Wahl.

Die Freiheitlichen: „Heimat & Werte“ im Wahlprogramm

Das zentrale Thema nach den Wahlen in Deutschland ist auch beim Urnengang am 15. Oktober in Österreich die Migranten-Invasion. Die FPÖ war im Jahre 2015 die einzige Partei, die vor dem Massenansturm warnte.

SOJ: Sehr geehrter Herr Klubobmann!
In wenigen Wochen wählt Österreich einen neuen Nationalrat und somit womöglich eine neue Regierung. Welche Position vertritt dabei die Freiheitliche Partei?
Kunasek: SPÖ und ÖVP haben in den letzten Jahrzenten ein ungerechtes Sozialsystem geschaffen. Wir leben in einer regelrechten Fairness-Krise. Jeder von uns kann die Auswirkungen der verfehlten Politik von Rot und Schwarz jeden Tag spüren. So sind Sozialleistungen, wie Mindestsicherung und Kindergeld, für Österreicher gedacht. Wenn Fremde ohne einen Beitrag geleistet zu haben, mehr Leistungen erhalten als Österreicher, die viele Jahre in das System eingezahlt haben, ist das unfair! Hier müssen wir entschieden gegensteuern. Dafür steht die FPÖ.

SOJ: Wir leben derzeit in unsicheren Zeiten. Die FPÖ hat schon im August 2015 auf die Auswirkungen der Migranten-Invasion reagiert. Wie schlimm ist es derzeit in dieser Angelegenheit um Österreich bestellt?
Kunasek: SPÖ und ÖVP setzten im Herbst 2015 unsere Gesetze außer Kraft und ließen zu, dass tausende Wirtschaftsflüchtlinge nach Öster­reich strömten. Das war verantwortungslos und unfair! Obwohl wir Freiheitlichen schon lange vor dem „Grenzsturm“ vor der drohenden Gefahr gewarnt haben, wurden wir nicht ernst genommen, ja sogar als Hetzer und Panikmacher denunziert. Die Nachwirkungen dieses „Asylchaos‘“ spüren wir jeden Tag. Unser Sozialsystem wird von Wirtschaftsflüchtlingen schamlos ausgenutzt, Bildungs- und Gesundheitssystem erreichen ihre Grenzen. Unter dem Deckmantel des Asyl strömten auch Personen in unserer Land, die unser Wertesystem ablehnen und dem politischen Islam Vorschub leisten.

SOJ: Die FPÖ unterstreicht die Begriffe „Heimat & Werte“. Wie ist dieser Heimat-Begriff auf das reale Leben in Österreich auszulegen?
Kunasek: Die FPÖ bekennt sich dazu, die Heimat, die autochthone Bevölkerung und damit die österreichische Leitkultur zu schützen. Das Grund­recht auf Heimat verpflichtet uns zu einer verantwortungsvollen Kontrolle, welche Menschen in Österreich eine neue Heimat finden oder auch nur temporär in den Arbeitsmarkt einwandern dürfen. Natürlich bekennen wir uns dazu, Menschen, welche aus rassistischen, religiösen oder politischen Gründen verfolgt werden, Asyl zu gewähren, sofern sie nicht über ein sicheres Drittland in unser Bundesgebiet eingereist sind. Asyl ist Schutz vor Verfolgung, und zwar auf Zeit, nämlich bis zum Wegfall des Asylgrundes.

SOJ: Die FPÖ wird vom politischen Gegner als rechtspopulistisch eingestuft. Wie sehen Sie die FPÖ?
Kunasek: Die Wahrheit ist: Populismus ist laut seiner Definition nichts Negatives. Woher kommt das Wort Populismus: von lateinisch populus ‚Volk‘. Was nichts anderes bedeutet als, das umzusetzen, was das Volk will und genau das betrachten wir auch als Aufgabe eines jeden Politikers. Die FPÖ erkennt als einzige Partei die Ängs­te und Bedürfnisse der Bevölkerung, nimmt diese im Gegensatz zu anderen Parteien ernst und sieht diese als Auftrag. Andere werden anscheinend erst kurz vor Wahlen „klüger“. Werte wie Rechtschaffenheit zu vertreten, ist auch nichts Schlechtes.


SOJ: Im Burgenland gibt es eine funktionierende Zusammenarbeit der FPÖ mit der SPÖ von Landeshauptmann Hans Niessl. Könnte man sich in der FPÖ eine derartige Kooperation auch mit der SPÖ auf Bundes­ebene vorstellen?
Kunasek: Zuerst gilt es, das Wahlergebnis abzuwarten. Wir sind auf jeden Fall gesprächsbereit und leben eine Äquidistanz zu allen Parteien. Als Koalitionspartner kommt für uns jene Partei in Frage, mit der wir die größten inhaltlichen Überschneidungen haben und unsere Kernpunkte umsetzen können. Eine wesentliche Forderung ist hierbei beispielsweise die Einführung der direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild.

SOJ: Die ÖVP NEU unter Sebastian Kurz hat in Österreich viel für Aufmerksamkeit gesorgt. Woran unterscheidet sich die ÖVP NEU von der Freiheitlichen Partei?
Kunasek: Die „neue“ ÖVP ist der Spätzünder, während die FPÖ in vielen Bereichen eine Vordenkerrolle eingenommen hat. Österreich hätte sich viel erspart, hätte man schon früher auf die FPÖ gehört. Doch stattdessen hat man uns als Hetzer beschimpft.
Der konsequente freiheitliche Kurs hat aktuell dazu geführt, dass SPÖ und ÖVP nunmehr zahlreiche FPÖ-Forderungen kurz vor der Wahl verbal übernommen haben, allerdings ohne diese entsprechend umzusetzen. Ich sehe es grundsätzlich positiv, dass die Kurz-ÖVP uns recht gibt und unsere Punkte übernimmt. Wenn sie mich nach dem Unterschied zu den Türkisen fragen: Wir sind der Schmied und sie der „Schmiedl“!

SOJ: Österreich ist derzeit in einer Umbruchphase hinsichtlich Wirtschaft, Soziales, Sicherheit und Kultur. In welche Zukunft geht es mit Österreich und seiner Bevölkerung?
Kunasek: Ohne jeden Zweifel muss in Österreich viel getan werden, um unser Land wieder auf die Überholspur zu bringen. Leistung und Einsatzbereitschaft müssen sich wieder lohnen, die Leistungsträger in unserem Land wieder anerkannt und gewürdigt werden. Wir Freiheitliche haben die notwendigen Konzepte, um eine Veränderung herbeizuführen und das rot-schwarze System aufzubrechen.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"